Teil 2: SAFE PLACE
Eines habe ich irgendwann einmal verstanden. Wenn ich in meinen Workshops mit Menschen arbeite, egal ob jung oder alt, besteht mein 1. Job darin dafür zu sorgen, dass sie sich absolut sicher fühlen. Und zwar alle!
In einem Gefühl der Unsicherheit oder Angst wird nämlich ein Teil unseres Gehirnes aktiviert (wer es genau wissen will, googelt zum Beispiel das wunderschöne Wort Amygdala) und hier geht es einfach nur um Angriff, Flucht oder Totstellen. Recht viel mehr ist da einfach nicht möglich.
Und genau das kennt man ja aus eigener Erfahrung: man bleibt angespannt, auf dem Sprung, man kann sich auf nichts einlassen, weil es könnte notwendig sein blitzschnell zu flüchten.
Man könnte in brenzlige Situationen kommen, wo man vielleicht lächerlich gemacht wird, man könnte seinen guten Ruf ruinieren.
Das heißt für mich in der Praxis, dass ich bei jedem Workshop gleich zu Beginn verspreche, dass ich mich mit aller Kraft und Entschlossenheit dafür einsetzen werde, dass hier alle sicher sind. Und es bleibt nicht nur bei diesem Versprechen. Ich muss dafür sorgen, dass alle sicher vor körperlichen und seelischen Angriffen sind. Niemand darf ausgelacht, herabgewürdigt werden.
Apropo herabgewürdigt: Ja, es hat ganz viel mit Würde zu tun.
Würde und Augenhöhe und Ernstnehmen jedes Einzelnen, das macht den großen Unterschied. So kann Vertrauen wachsen und die Menschen können sich langsam entspannen.
Und das ist dann die Voraussetzung dafür, andere und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und/oder sich auf irgendwas zu konzentrieren. Ob das jetzt Theaterspielen ist oder das stumme H oder Quantenphysik ist letztlich egal solange wir es in einem Safe Place lernen dürfen.
Ich bin Sabine Dorner, Schauspielerin und Theaterpädagogin, habe SpreadyourWings Theaterworkshops zum Wachsen gegründet, um Menschen zu empowern, sie zu unterstützen, mehr in Verbindung mit sich selbst, ihren Mitmenschen und dem Hier und Jetzt zu sein und last but not least, mehr Leichtigkeit und Lebensfreude in ihr Leben zu bringen.
Die Arbeit mit Schulklassen ist mir ein großes Anliegen. Ich bin selbst ausgebildete Lehrerin und auch wenn ich extrem bald nach der Ausbildung in die Kultur abgebogen bin, ist mir Schule nicht egal. Ich möchte gern einen Beitrag leisten, dass sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene sich einfach dort wohler fühlen, mehr in Verbindung miteinander und mit sich selbst sind.